Leuchtturmerklärung für die EURO 2024
Die EURO 2024-Bewerbung soll Leuchtturm für Menschenrechte, Vielfalt und Transparenz werden
Große Sportveranstaltungen erreichen weltweit Milliarden von Menschen und können eine Botschaft der Verständigung und internationalen Zusammenarbeit senden. Mit dem Zuschlag für die EURO 2024 übernimmt der Deutsche Fußball-Bund (DFB) Verantwortung nicht nur für eine perfekte Organisation und deutsche Gastfreundschaft. Vielmehr muss der DFB ein Beispiel geben, wie in der globalisierten Welt ein solches Fußball-Ereignis den Menschen im Ausrichterland und auch jenseits der Grenzen dienen und Demokratie sowie internationale Solidarität voranbringen kann.
Die an dieser Initiative beteiligten Organisationen setzen sich dafür ein, dass die EURO 2024 ein Leuchtturm für Menschenrechte, Vielfalt sowie Transparenz wird. Besondere Aufmerksamkeit sollte der Sicherung der Kinderrechte gelten.
Voraussetzung für das Gelingen ist eine breite Beteiligung der lokalen Bevölkerung in den Ausrichter-Städten, insbesondere Jugendliche und Fans, Männer wie Frauen, aber auch die Einbindung der Zivilgesellschaft auf nationaler Ebene.
Jede Organisation hat im Rahmen dieser Zielsetzung eigene Schwerpunkte, die wir in Partnerschaft miteinander diskutieren:
Rahmenerklärung der Zivilgesellschaft zur EURO 2024
Hand in Hand für eine starke Gesellschaft und eine starke EURO 2024
Als partnerschaftliche und gleichberechtigte Stakeholder-Initiative unter der Koordination durch Transparency Deutschland ist es unser erklärtes Ziel, die Einhaltung von Menschenrechten, Vielfalt, Transparenz und Nachhaltigkeit auf dem Weg zur EURO 2024 in den deutschen Austragungsorten zu beaufsichtigen. Wir wollen den Deutschen Fussball-Bund (DFB) unterstützen, der großen Verantwortung gerecht zu werden und die einmalige Chance zu nutzen, eine internationale Vorreiterrolle bei der Stärkung der Gesellschaft durch den Sport einzunehmen.
Hierzu führt die Stakeholder-Initiative nicht nur regelmäßige interne Austauschtreffen mit wegweisenden Diskussionen durch, sondern sieht sich auch in einem fruchtbaren Dialog mit dem DFB, der UEFA EURO GmbH, Bundesministerien sowie den zehn Städten.
Wir wollen die Beteiligung von Stakeholdern in den Spielorten sicherstellen und die Zivilgesellschaft auf allen Ebenen durch unterschiedliche Projekte unserer Partner-Organisationen auf eine gelingende Sport-Großveranstaltung mit internationaler Signalwirkung vorbereiten. In diesem Sinne erarbeiten wir gemeinschaftlich konkrete Projekte mit nationalem und lokalem Wirkungskreis zu den Themenbereichen Nachhaltigkeit, Good Governance und Menschenrechte.
Nicht zuletzt sehen wir es als unsere Verpflichtung an, mit der UEFA und dem DFB fortlaufend über die Nachhaltigkeit im Kerngeschäft der EURO im Sinne einer Allianz für das Gute im und durch den Fußball im Gespräch zu bleiben. Hierzu gibt es von uns Handreichungen zu Nachhaltigkeit und zu den Anforderungen an ein Menschenrechtskonzept.
Was bisher geschah
Geschichte der Stakeholder-Initiative
Um die Aktivität unserer zivilgesellschaftlichen Stakeholder-Initiative noch besser verstehen zu können, wollen wir nachfolgend unsere Geschichte von der Idee, über die Entwicklung einer gemeinsamen Erklärung bis hin zur aktiven Stakeholder-Arbeit mit den Austragungsorten der EURO 2024, der UEFA und der DFB EURO GmbH vorstellen:
2. November 2016 | Erste Telefonkonferenz – Gründung der Stakeholder-Initiative; bis Herbst 2022 fanden fast 40 Telefon- bzw. Video-Konferenzen statt
Seit der Gründung steht die Stakeholder-Initiative im Austausch mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB), der Union Européenne de Football Associations (UEFA), der von beiden gegründeten EURO 2024 GmbH, Bundesministerien, insbesondere Bundesministerium für Inneres und Heimat (BMI) und Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) sowie den Spielorten der UEFA EURO 2024
Wichtige Meilensteine seit 2016:
1. März 2017 | Der DFB reicht die Interessenerklärung zur Bewerbung bei der UEFA ein
19. März 2017 | Teilnahme einer Vertreterin der Stakeholder-Initiative am Hearing des Bundestags-Sportausschusses „Für verbindliche politische Regeln im internationalen Sport – Menschenrechte achten, Umwelt schützen, Korruption bekämpfen“
15. September 2017 | Auswahl der zehn Austragungsorte durch den DFB
Herbst 2017 | Veröffentlichung der gemeinsamen Leuchtturm-Erklärung
27. April 2018 | Abgabe Bewerbungsunterlagen DFB und Türkischer Fußball-Verband
21. September 2018 | Die UEFA veröffentlicht Evaluationsbericht – bei der türkischen Bewerbung fehlt ein „Aktionsplan“ zum Schutz der Menschenrechte
27. September 2018 | Entscheidung UEFA – Vergabe an den DFB
23. Oktober 2017 | Beteiligung am 1. DFB-Dialog-Forum mit Stakeholdern
14. Juni 2018 | Beteiligung am Stakeholder-Dialog Spielort Düsseldorf
20. Juni 2018 | Beteiligung am 1. Stakeholder-Dialog Spielort Frankfurt
29. November 2018 | Beteiligung am 2. DFB-Dialog-Forum mit Stakeholdern
13. Juni 2018 | Beteiligung am 2. Stakeholder-Dialog Spielort Frankfurt
28. November 2019 | Beteiligung am 3. DFB-Dialog-Forum mit Stakeholdern
10. März 2021 | Teilnahme am Host Cities Webinar der EURO GmbH zu Nachhaltigkeit/Gesellschaftlicher Verantwortung
Mai – Juni 2021 | Teilnahme an den Einzelgesprächen der EURO GmbH mit den zehn Spielorten zur nachhaltigen Gestaltung der EURO 2024
24. November 2021 | Veröffentlichung Koalitionsvertrag Ampel
„Vergabe und Ausrichtung von internationalen Sportgroßveranstaltungen sollen strikt an die Beachtung der UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte und Nachhaltigkeit geknüpft sein. Wir werden die Special Olympics 2023 in Berlin und die Fußball-Europameisterschaft der Männer 2024 sowie zukünftige Bewerbungen für Sportgroßveranstaltungen aus Deutschland wie Olympische und Paralympische Spiele unterstützen, die von diesen Grundsätzen getragen sind und die Bevölkerung rechtzeitig einbeziehen.“
Februar – April 2022 | Teilnahme an der Veranstaltungsreihe „Nachhaltige EURO 2024“ der Stadt Berlin
16. Mai 2022 | Teilnahme an der Veranstaltung „Unser Spiel! Nachhaltige EURO 2024 – mehr als ein Fußballturnier!“ zur Veröffentlichung des Leitbildes Nachhaltigkeit der Stadt Berlin
17. Januar 2023 | Aufnahme von Reporter ohne Grenzen (RSF) in die Stakeholder-Initiative