Die EURO 2024 Stakeholder Initiative im Gespräch mit dem Auswärtigen Amt

Die EURO 2024 Stakeholder Initiative stellt wichtigen Akteuren rund um die EURO 2024 Fragen, um ihre Einschätzungen zu Chancen, Herausforderungen und konkreten Maßnahmen zu beleuchten. Den Auftakt machen wir mit dem Auswärtigen Amt. Vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen!

1. Die UEFA EURO 2024 soll nicht nur sportlich, sondern auch in punkto Nachhaltigkeit wirken. Welche Schwerpunkte setzt das Auswärtige Amt, um dieses Ziel zu erreichen?

Das Auswärtige Amt unterstützt die Initiative von UEFA und DFB, die EURO 2024 im Sinne der Event Social Responsibility (ESR) zu einem Exempel für integrative und nachhaltige Großevents zu machen. Im Querschnittsdenken muss dieser Ansatz alle Bereiche des Turniers abdecken. Das Auswärtige Amt sieht seine Verantwortung besonders in der internationalen Kommunikation dieser Herausforderung. Mit den Teilnehmerländern kann ein reger Austausch von Kritik und Anregungen entstehen, der diese Themen auch über das Turnier hinaus weiterentwickelt und verstetigt.

Ein Teil wird den Bereich An- und Abreise umfassen: Die EM 2024 kann nur nachhaltig werden, wenn die Zuschauer die Vorteile einer klimaschonenden Anreise erkennen und auch niedrigschwellig nutzen können.

2. Welche konkreten Maßnahmen sind seitens des Auswärtigen Amtes geplant?

Die EM findet in Deutschland statt, die Gäste aber kommen aus der ganzen Welt. Und genau dort ist das Auswärtige Amt zuhause. Mit dem dicht gestrickten Netz von Botschaften und Konsulaten wird das Auswärtige Amt seine tiefe Verankerung in den Zivilgesellschaften der Teilnehmerländer einsetzen, um die Ziele im Bereich Nachhaltigkeit auf gesamteuropäischer Bühne zu präsentieren und – noch wichtiger – zu diskutieren.

3. Welche Erwartungen hat das Auswärtige Amt an die Host Cities bezüglich Nachhaltigkeit?

Zur EM werden Gäste aus 23 Nationen erwartet, die fast zwei Dutzend Sprachen sprechen. Was für das Auswärtige Amt im Ausland gilt, muss auch maßgebend für die Host Cities sein: Jeder Fan muss sich ohne großen Aufwand in den Städten zurechtfinden, um nachhaltige und inklusive Angebote überhaupt nutzen zu können. Die Kommunikation beginnt dabei nicht erst vor den Toren der Stadt. Verkehr, Gastronomie, Hotelwesen und Stadionmanagement müssen den Gästen bereits zielgruppenorientierte Informationen bereitstellen, wenn sie noch zuhause ihre Reise planen.

Die EM 2024 könnte zudem als Großveranstaltung nach dem europäischen Umweltmanagementstandard EMAS zertifiziert werden (Beispiel COP23 in Bonn). Im Sinne der vollumfänglichen Transparenz könnte man mit diesem Instrument dem Ziel ‚Nachhaltigkeit‘ greifbare und messbare Taten folgen lassen.

4. Wie kann aus Sicht des Auswärtigen Amtes das Nachhaltigkeitskonzept der UEFA EURO 2024 zur Blaupause für künftige Sportveranstaltungen in Deutschland, aber auch weltweit werden?

Der Erfolg der EM 2024 als Vorbild für künftige Turniere hängt maßgeblich von der Messbarkeit der Maßnahmen ab. Die Weichen für eine aussagekräftige Analyse im Nachgang werden lange vor dem Turnier gestellt. In einem zweiten Schritt wird es um die gründliche Evaluierung der Ergebnisse gehen. Nur eine nüchterne, objektive Ausarbeitung kann glaubhaft sein und von anderen Ländern und Organisatoren angenommen werden.

Vielen Dank für das Interview an das Auswärtige Amt!

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