Praktische Hilfe für diskriminierungsfreie Sprache im Fußball: „SprachKick“ ab sofort online

„Niemand ist perfekt. Wir alle sagen manchmal Dinge, mit denen wir andere ungewollt vor den Kopf stoßen. Wichtig ist, dass wir versuchen, uns damit auseinanderzusetzen und voneinander zu lernen“, beschreibt Thomas Hitzlsperger, warum es für den Fußball von Bedeutung ist, sich mit der eigenen Sprache zu beschäftigen. Ob auf dem Platz, in der Umkleide, im Vereinsheim oder im Stadion.

Mit der Online-Plattform SprachKick steht nun erstmals eine praktische Hilfe für diskriminierungssensible Sprache im Fußball bereit. SprachKick ist ein gemeinsames Projekt des DFB, der Aktion Mensch und der Fachberatungsstelle KickIn!. Die DFL Deutsche Fußball Liga unterstützt das Projekt ebenfalls und engagiert sich über den “PFiFF“-Förderpool für innovative Fußball- und Fankultur auch finanziell.

SprachKick bündelt Informationen, wie Verbände, Vereine, Fans, Fanprojekte und Medienvertreter*innen respektvoll und frei von Diskriminierung sprechen und schreiben können. Dazu bietet die Webseite konkrete Formulierungshilfen an. So soll einerseits das Bewusstsein für vielfaltssensiblen Sprachgebrauch geschärft werden. Andererseits will SprachKick präventiv einen Beitrag zur Abschaffung diskriminierender Aussagen im Fußball leisten. SprachKick versteht sich dabei als Handreichung für den Profifußball und Amateurbereich gleichermaßen.

Die Plattform wurde von den Projektpartner*innen in einem einjährigen Prozess erstellt. Die Inhalte wurden dabei auch mit renommierten Expert*innen wie Pinkstinks, dem Anti-Bias Netz oder dem Projekt Leidmedien abgestimmt. Zudem waren Interessensverbände verschiedener von Diskriminierung betroffener sozialer Gruppen im Fußball an der Entwicklung beteiligt, etwa die BundesBehindertenfanArbeitsGemeinschaft (BBAG), das F_in Netzwerk Frauen im Fußball, die Queer Football Fanclubs oder MAKKABI Deutschland.

Die Webseite soll Nutzer*innen für diskriminierende Sprache sensibilisieren und dazu befähigen, diese fortan zu umgehen. Eines der zentralen Elemente der Plattform bildet die Rubrik “Wie sage ich’s besser?”. Dort werden Beispiele diskriminierender und damit zu vermeidender Begriffe dokumentiert, die Zitaten aus diversen Stadien und dem Vereinsleben im Fußball entstammen, und um diskriminierungssensible Alternativ-Formulierungen ergänzt.*

Für den Fußball für alle – Unterstützung von prominenten Fußballer*innen

„Wenn wir den Fußball für alle wollen, müssen wir eine gemeinsame Sprache sprechen. Miteinander, aber auch übereinander. SprachKick hilft uns dabei, Worte zu finden, die in jeder Situation richtig sind, niemanden verletzen, alle mitnehmen“, sagt Célia Šašić, DFB-Vizepräsidentin und zweimalige Fußball-Europameisterin, die 2015 als Europas Fußballerin des Jahres ausgezeichnet wurde.

Auch das A-Nationalteam der Männer im DFB steht hinter dem Projekt. Nationalspieler und FC Bayern München-Profi Leon Goretzka sagt im Namen der Nationalmannschaft: „Gerne unterstützen wir die Aktion SprachKick, die sprachliche Vielfalt fördert und rassistische sowie fremdenfeindliche Äußerungen auf den Sportplätzen und in der Gesellschaft bekämpft. Lasst uns gemeinsam unsere Stimme erheben: Laut und positiv!“

Kontakte für Medienanfragen & Rückfragen:

KickIn!: Johannes Mäling – E-Mail: johannes@inklusion-fussball.de – Telefon: +49 521 2997 240
Aktion Mensch: Celina Lelle – E-Mail: celina.lelle@aktion-mensch.de – Telefon: +49 228 2092-359

* TRIGGERWARNUNG: Die Plattform SprachKick nennt Beispiele diskriminierender Sprache. Dieses Vorgehen wurde nach einem langen Abwägungsprozess bewusst gewählt. Diskriminierende Sprache im Fußball soll durch konkrete Beispiele eindeutig benannt und ihr diskriminierender Inhalt erläutert werden. Die Gegenüberstellung mit nicht-diskriminierenden Begriffen soll dabei verdeutlichen, dass es gleichzeitig viele positiv besetzte Alternativen gibt.

Über die Aktion Mensch e.V.

Die Aktion Mensch ist die größte private Förderorganisation im sozialen Bereich in Deutschland. Seit ihrer Gründung im Jahr 1964 hat sie mehr als fünf Milliarden Euro an soziale Projekte weitergegeben. Ziel der Aktion Mensch ist, die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung, Kindern und Jugendlichen zu verbessern und das selbstverständliche Miteinander in der Gesellschaft zu fördern. Mit den Einnahmen aus ihrer Lotterie unterstützt die Aktion Mensch jeden Monat bis zu 1.000 Projekte. Möglich machen dies rund vier Millionen Lotterieteilnehmer*innen. Zu den Mitgliedern gehören: ZDF, Arbeiterwohlfahrt, Caritas, Deutsches Rotes Kreuz, Diakonie, Paritätischer Gesamtverband und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Seit Anfang 2014 ist Rudi Cerne ehrenamtlicher Botschafter der Aktion Mensch.

Über den DFB

Der Deutsche Fußball-Bund ist als mitgliederstärkster deutscher Sportfachverband eine gesellschaftliche Institution und eines der größten sozialen Netzwerke Deutschlands. Der DFB ist unter anderem auch eine Servicestelle für alle Fußballer, Vereine und Vereinsfunktionäre. Mit „Sprachkick“ zählt nun ein weiteres Angebot zu dieser Servicepalette.

Über die DFL

Seit 2000 ist die DFL Deutsche Fußball Liga an der Schnittstelle von Sport, Gesellschaft und Wirtschaft für die Organisation und Vermarktung der Bundesliga und 2. Bundesliga zuständig. Zur DFL-Gruppe gehören sieben spezialisierte Tochterunternehmen, unter anderem in den Bereichen Innovationen, Content und Medienproduktion.

Über KickIn!

KickIn! ist eine deutschlandweit einmalige Beratungsstelle für Inklusion und setzt sich für Vielfalt im deutschen Profifußball ein. KickIn! unterstützt Fans, Vereine und Verbände dabei, Barrieren abzubauen und Fanszenen, das Vereinsleben und das Stadionerlebnis so zu gestalten, dass alle auch wirklich aktiv teilhaben können. Unabhängig von Fähigkeiten, Alter, Herkunft, Geschlecht, sexueller Orientierung, Religion oder Einkommen.

Gemeinsam mit Netzwerkpartner*innen und Expert*innenorganisationen veranstaltet KickIn! deshalb Schulungen und Workshops für verschiedene Zielgruppen und berät Vereine und
Fans individuell vor Ort bei der nachhaltigen Verbesserung oder Neugestaltung ihrer Strukturen und Angebote.

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