1. Was kann Frankfurt dazu beitragen, dass die EURO 2024 ein Leuchtturm für internationale Sportgroßveranstaltungen werden kann?
Die UEFA Euro 2024 stellt die drittgrößte Sportveranstaltung der Welt dar. Damit einhergehend generiert das Turnier eine hohe Aufmerksamkeit und wird von Millionen von Menschen verfolgt. Dies bietet die Möglichkeit, die Menschen für den Sport zu begeistern und auch sportlich uninteressierte Personen den Sport und seine Werte näher zu bringen. Durch ein so großes Turnier lassen sich auch andere Themen medial in den Fokus stellen. Die UEFA Euro 2024 kann langfristige und nachhaltige Veränderungen in verschiedensten Lebensbereichen bewirken. Diese Erkenntnisse können im Anschluss von anderen Sportgroßveranstaltungen aufgegriffen und verwendet werden. Die Host Citys können durch eine gelungene Turnierorganisation, einen reibungslosen Ablauf, die Begeisterung und Einbindung der Bevölkerung und den Anstoß vieler Projekte im Rahmen der UEFA EURO 2024 einen großen Beitrag für eine nachhaltige und langfristige Wirkung leisten. Durch die übergreifende Impactstudie, an der alle Host Citys teilnehmen, lassen sich im Nachgang zudem auch genaue Rückschlüsse auf das Turnier und die stattgefundenen Maßnahmen ziehen. Dies bietet eine gute wissenschaftliche Grundlage für folgende Großveranstaltungen. Das Turnier soll die bis dato nachhaltigste Sportgroßveranstaltung der Welt werden. Maßnahmen die dafür ergriffen werden und gut funktioniert haben, können bei kommenden Events weiterverwendet werden und so als Leuchtturm dienen.
2. Wie gelingt es Frankfurt, das Thema Nachhaltigkeit als Teil ihres Kerngeschäfts rund um die Vorbereitung und Durchführung der EURO 2024 zu berücksichtigen?
Die UEFA EURO 2024 wird regelmäßig als bisher nachhaltigste Großveranstaltung kommuniziert. Dazu sollen auch die Host Citys ihren Teil zu beitragen. Für die Stadt Frankfurt am Main ist das Thema Nachhaltigkeit seit langer Zeit im Focus der städtischen Beschlusslagen. Im Rahmen der
UEFA EURO 2024 wird in allen Arbeitsbereichen auf eine nachhaltige Umsetzung geachtet. Alle Teilprojektleitenden sind sich der Verantwortung des Themas bewusst. Viele Arbeitsbereiche haben eine Fokussierung auf Nachhaltigkeit. In der HC Frankfurt findet seit einigen Jahren ein regelmäßig stattfindender Stakeholder Dialog zur UEFA EURO 2024 zum Thema Nachhaltigkeit statt. In diesem sind alle relevanten Ansprechpartner für das Themenfeld Nachhaltigkeit der Stadt Frankfurt am Main eingebunden. Dort haben sie die Möglichkeit mitzuwirken und Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu entwickeln. Die Stadt Frankfurt am Main hat zudem schon im Jahr 2018 beschlossen an der Erreichung der Ziele der Agenda 2023 der UN mitzuwirken. Daher hat auch die Host City Frankfurt bei der Umsetzung der vertraglichen Zusagen gegenüber dem Veranstalter alle Nachhaltigkeitsmaßnahmen den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der UN zugeordnet und wird zu deren Erreichung beitragen. Im Rahmen der ESG-Strategie der UEFA ordnet auch die Host City Frankfurt alle Maßnahmen den Bereichen Environment, Social & Governance zu. Zu allen drei Bereichen hat die Host City Frankfurt Nachhaltigkeitsmaßnahmen zur UEFA EURO 2024 geplant. Generell werden alle Maßnahmen, die wir in unseren verschiedenen Arbeitsbereichen umsetzen, auf eine nachhaltige Umsetzung geprüft. So setzt die Host City Frankfurt z.B. bei ihrer Event Promotion nur sehr wenige, ausgewählte und nachhaltige Give Aways ein.
3. Welche Unterstützung/Zusammenarbeit braucht Frankfurt von der UEFA Euro GmbH, der UEFA und vom DFB, um ihr Nachhaltigkeits- und Menschenrechtskonzept bestmöglich in die Tat umsetzen zu können?
Eine gute Zusammenarbeit zwischen den Host Citys, der Euro 2024 GmbH, der UEFA und dem DFB im Sinne eines „One-Team-Approaches“ stellt eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Erstellung und Umsetzung des Nachhaltigkeits- und Menschenrechtskonzept dar. Nur gemeinsam lassen sich die großen Herausforderungen in diesen Bereichen adäquat bearbeiten und lösen. Daher sollte eine gute Kommunikation und Kooperation während des gesamten Prozesses gegeben sein. Sowohl die Themen des Nachhaltigkeits- als auch die des Menschenrechtskonzepts lassen sich als einzelne Host City nicht in dem Umfang bewältigen, wie es gemeinschaftlich geschehen kann. Bei den Projekten unterstützen sich alle Beteiligten gegenseitig und erreichen so auch eine hohe mediale Aufmerksamkeit. Als Beispiel einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit lässt sich dabei das Ende Juni veröffentlichte gemeinsamen Verständnis zu einer nachhaltigen UEFA EURO 2024 nennen. Dieses ist in einem Zusammenschluss von Bund, Ländern, DFB, UEFA, EURO 2024 GmbH und den Host Citys entstanden.
Auch inhaltlich werden mit dem Menschenrechtskonzept, einem Müllprojekt, einer Impactstudie und anderen Maßnahmen auch viele Projekte und Maßnahmen schon gemeinsam verwirklicht.
4. Wie profitiert die Zivilgesellschaft von Frankfurt von den geplanten Maßnahmen rund um die EURO 2024?
Im Rahmen der UEFA EURO 2024 finden zahlreiche Veranstaltungen statt und eine Vielzahl an Projekten werden umgesetzt. Viele dieser Projekte und Veranstaltungen fördern dabei den sozialen Teil der Nachhaltigkeit. Dadurch entsteht eine Reihe von positiven Einflüssen und Erlebnissen für die Zivilgesellschaft. Als Beispiele sind dabei die
- Fußball – Inklusionstage
- Schulprojekte in Kooperation mit dem Hessischen Fußballverband und dem Landessportbund Hessen
- Fair Play Kampagne des HFV,
- Maßnahmen zur Förderung von Mädchenfußball
- Europäischer Jugendaustausch
- Bolzplatzliga
- Faires Camp
- Zusammenarbeit mit Kinder- und Jugendeinrichtungen
- uvm.
zu nennen. Viele der Projekte sollen langfristig auch nach der UEFA EURO 2024 bestehen bleiben. Dadurch werden auch in Zukunft positive Wirkungen für die Zivilgesellschaft entstehen, bzw. bestehen. Weiter soll das Turnier ähnlich wie die WM 2006 einen Zusammenhalt der Bevölkerung bewirken.
Dies wird durch die oben angesprochenen Veranstaltungen und Projekte, unterstützt und gefördert.
5. Welche positiven Auswirkungen erhofft sich Frankfurt von der Ausrichtung der EURO 2024?
Durch die UEFA EURO 2024 sollen nachhaltige Wirkungen in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen entstehen. Dies gelingt durch ein auf allen Ebenen gut organisiertes Turnier, welches alle Besucher:innen begeistert.
Durch ein erfolgreiches Turnier kann ähnlich wie bei der WM 2006 ein Zusammenhalt in der Bevölkerung entstehen, der sich wiederum positiv auf verschiedene Lebensbereiche nach dem Turnier auswirken kann. Dieses Ziel wird durch die Host City zusätzlich durch verschiedene (nachhaltige) Maßnahmen in den Bereichen Sport, Soziales, Umwelt, Verkehr, Sicherheit uvm. unterstützt. Gerade durch das umfassende Sportangebot und das Volunteer Programm soll eine langfristige Stärkung des Sports, der Vereine und des Ehrenamtes entstehen.
Vielen Dank an die Host City Frankfurt für die Beantwortung unseres Fragenkatalogs!
